MP3 Stadtführung als digitales Angebot für Touristen

Der Beruf des Gästeführers hat eine lange Geschichte: Schon im 17. Jahrhundert mit der aufkommenden Liberalisierung des Reisens und erster touristischer Angebote brauchte es ortskundige Menschen, die den Besuchern Land, Leute und Kultur näher bringen konnten.

In dieser Tradition arbeiten die Stadtführer noch heute. Mit umfangreichem Detailwissen und der ein oder anderen Anekdote führen sie Touristen mit unterschiedlichsten Interessengebieten durch ihre Städte und Sehenswürdigkeiten.

Problemfelder

Doch nicht erst mit Corona und den damit verbundenen Beschränkungen zu Gruppengrößen und Mindestabständen werden digitale Stadtführungen immer relevanter. Denn digitale Angebote wie MP3 Stadt- und Museumsführungen lösen mehrere Ressourcenprobleme zugleich:

  • Besucher achten auf ihr Reisebudget und sind deshalb seltener bereit Geld für eine Stadtführung auszugeben.
  • Besucher lieben die Flexibilität und wollen ihre Resource „Zeit“ nach eigenen Wünschen gestalten und nicht nach den Zeitplänen der Stadtführungen
  • Stadtführer arbeiten zumeist nur nebenberuflich und können den Touristinformationen nicht nach belieben zur Verfügung stehen.
  • Touristinformationen haben zudem kaum die Zeit jedem Besucher einzeln die Geschichte der Stadt nahezubringen.

Digitale Stadtführungen können hie rin verschiedenen Formen Abhilfe schaffen. Bieten selbst erst einmal in der Konzeption aber kleine Hürden.

Was der Besucher möchte

Ein gutes Angebot sollte technisch eine möglichst geringe Einstiegshürde haben. Der Besucher möchte …

  • kein extra Endgerät (mit extra Kopfhörern) nutzen
  • u.U. die Stadtführung bereits vor Reiseantritt auf sein eigenes Endgerät laden
  • nur für die Stadtführung keine extra App installieren müssen
  • die Route durch die Stadt sowie die investierte Zeit flexibel bestimmen können

Eine Lösung können MP3 Dateien zu den einzelnen Stationen sein, die auf der Webseite der Touristinformation eingebunden werden. Über einen Flyer mit Karte sowie Markierungen an den entsprechenden Gebäuden oder Stationen können die Besucher dann flexibel den entsprechenden Text abrufen.

Als kleinen Bonus solltet ihr noch darauf achten, dass es an den verschiedenen Stationen zumindest Handyempfang gibt oder noch besser gleich ein offenes WLAN.

Beispiel: Akustische Zeitreise durch Bad Saarow

Im brandenburgischen Bad Saarow gibt es genau ein solches Angebot. Dreizehn MP3 Stationen führen den Besucher bis zu 2 Stunden durch den Ort. Die einzelnen Tondateien sind jeweils 2-3 Minuten lang.

Ein Flyer informiert über die Lage der einzelnen Stationen, den Weg kann der Besucher jedoch frei nach seinem Interesse und seiner Zeit bestimmen.

Zum Angebot gibt es eine Landingpage innerhalb der Webseite der Stadt. Für weitere Fragen stehen die Mitarbeiter des Tourismusvereins zur Verfügung.

Fazit

Mit einem Audio-Guide in MP3 Form können neue Zielgruppen erschlossen werden. Deren Bedürfnis nach maximale Flexibilität und geringen Kosten kann mit einem personal- und ressourcensparenden Angebot perfekt befriedigt werden.

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