Corona ist der beste Anlass zur Digitalisierung des Tourismusmarketings

Ja, es fühlt sich merkwürdig an, zu schreiben, dass Corona für irgendwas positive Auswirkungen hat. Tausende Menschen leiden, viel sterben sogar. Die Regierungen weltweit suchen nach geeigneten Lösungen mit dieser Pandemie umzugehen.

Und während Gastronomen, Hoteliers und Destinationen mit Umsatzeinbrüchen zu kämpfen haben zeigt sich doch, dass die Digitalisierung an vielen Stellen neue Türen öffnet und neue Prozesse ermöglicht.

Nur ein paar Beispiele:

  • Gastronomen weltweit etablieren bei Restaurantschließungen eigene Lieferservices oder schließen sich bereits existierenden Systemen an.
  • Stadtführungen finden als digitale Audioführungen statt.
  • Sehenswürdigkeiten und Museen werden virtuell abgebildet und können so weiter besichtigt werden.
  • Verkauf von Online-Tickets mit begrenzten Kontingenten und Zeitslots um die Hygienerichtlinien einhalten zu können
  • Speisekarten werden per QR-Code in einer digitalen Version verfügbar gemach und verringern so die Möglichkeit einer Schmierinfektion
  • Akzeptanz von Kartenzahlungen
  • Digitale Informationssysteme informieren über die Auslastung von Bussen und Bahnen

Viele dieser Lösungen sind zwar technologisch nicht neu, wurden aber in dieser Intensität bisher nicht im Tourismus Sektor genutzt. Und stellen damit auch viele Verantwortliche in kleinen und mittelgroßen Unternehmen vor völlig neue Herausforderungen.

Vielleicht musstest auch du in den letzten Monaten irgendwelche „technische“ oder „digitale“ Probleme lösen, an die du in deinem bisherigen Arbeitsalltag niemals gedacht hast.

Zugleich zeigt sich aber auch, dass diese „neuen“ Technologien einige Probleme lösen können, die man in der Vergangenheit nie angegangen ist.

Nehmen wir nur das Beispiel der digitalen Speisekarte. Plötzlich entfallen viele Schritte:

  • Karten bei Fehlern oder Preisänderungen aktualisieren
  • Neue Karten drucken lassen
  • Verbrauchte Karten austauschen
  • Karten reinigen
  • Karten an den Tisch bringen und wieder einsammeln (es sind immer zu wenige Karten da)

Damit wird die Effizienz im Unternehmen plötzlich gesteigert und die Mitarbeiter haben mehr Zeit für Gast und Service.

Ähnliches gilt für Online-Tickets. Jedes digital gekaufte Ticket verringert die Zeit an der Kasse, verringert den Bargeldbestand und erlaubt zudem über die Rechnungsdaten noch neue Einblicke in die Zielgruppe.

Viele dieser Veränderungen hätte man früher noch als eine Zumutung für den Gast angesehen. Heute werden sie hingegen von den Gästen gar eingefordert. Denn auch diese wollen sich und ihre Gesundheit schützen und sind bereit dafür neue Wege zu gehen.

„Corona ist ein Katalysator für die Digitalisierung“, diesen Satz haben wir in den vergangenen Wochen immer und immer wieder gehört. Und es zeigt sich, dass dies gerade auch für die Tourismus Branche mehr als wahr ist.

Wer bis jetzt erst einzelne Leistungen und Prozesse im Unternehmen digitalisiert hat, wird jetzt aufgerufen über die nächsten Schritte nachzudenken und diese anzugehen. Schritt für Schritt kann so nicht nur das Kundenerlebnis verbessert sondern auch das Überleben des eigenen Unternehmens gesichert werden.

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